Die Geschichte von drei herausragenden, inspirierenden afroamerikanischen Pionierinnen der Wissenschaft begeistert derzeit das amerikanische Filmpublikum und ist für den Oscar als "Bester Film" nominiert: "Hidden Figures – unerkannte Heldinnen" erzählt ein wichtiges Kapitel der amerikanischen Geschichte aus einem neuen Blickwinkel und transportiert eine starke Botschaft für Chancengleichheit. "Hidden Figures" beruht auf wahren, bisher noch nicht erzählten Begebenheiten. Seit dem 2. Februar 2017 läuft der Film auch in den deutschen Kinos.
Eine besondere Preview feierten die Berliner Zonta Clubs, der Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU), BPW (Business and Professional Woman), Femtec und Mach Mint am 24. Januar 2017 in der Berliner Astor Lounge. In Kooperation mit Twentieth Century Fox konnte der bereits vielfach ausgezeichnete Film über das visionäre Trio schon vor dem offiziellen Kinostart gezeigt werden.
Der Hintergrund ist ebenso spannend wie der Film selbst: ZONTA International hat zu Ehren der großen Flugpionierin und Feministin Amelia Earhart 1938 das Amelia Earhart Fellowship Programm aufgesetzt, mit dem jedes Jahr weltweit 35 junge Wissenschaftlerinnen im Bereich der Luft- und Raumfahrt mit je 10.000 US $ ausgezeichnet werden. Der Film über die drei Mathematikerinnen, die auch "Computer in Röcken" genannt wurden, ist also prädestiniert, um auf das Engagement von Frauen in der Luft- und Raumfahrtbranche hinzuweisen.
Die drei Afroamerikanerinnen Katherine Johnson, Dorothy Vaughan und Mary Jackson arbeiteten zu Beginn der 60er Jahre bei der NASA und waren maßgeblich an der ersten Weltumrundung von John Glenn beteiligt. Sie beeindruckten über ihre Zeit hinaus durch ihren Mut, ihre unbedingte Willenskraft, ihr Durchsetzungsvermögen und ihren Teamgeist und inspirierten weltweit junge Wissenschaftlerinnen. Noch heute sind sie Vorbilder, wenn es um das Thema Empowerment von Frauen geht. "Hidden Figures" ist ein herzerwärmendes, mitreißendes Kinoerlebnis und macht Mut, an den eigenen Träumen festzuhalten.
In der Astor-Filmlounge am Berliner Ku-Damm stellten alle Veranstalter ihre Ziele, Aktionen und Erfolge vor. Mit großer Leidenschaft und viel Herzblut präsentierten die Berliner Zonta Clubs u.a. den Amelia Earhard Award. Hinzu kamen die erfolgreichen Verbindungen zum Mentoring Programm FemTec und auch die TU Berlin wurde von vier Promotionsstudierenden des Bereiches Luft- und Raumfahrt gebührend vertreten.
Nach einem kurzweiligen Get-Together füllte sich der Kinosaal beinahe bis auf den letzten Platz. Rund 230 Gäste erhielten bei der dem Film vorangestellten Podiumsdiskussion mit prominenten Speakern einen guten Vorgeschmack auf das, was Frauen in Technik und Führung alles erreichen und welche Leistungen mit welchen Mitteln erbracht werden können. Die Moderatorinnen Jördis Jung (Zonta Berlin Mitte) und Dr. Marion Esch (MINTEEE -MINT-Entertainment-Education-Excellence) fragten gezielt nach immer noch herausfordernden Themen wie z. B. der Vereinbarkeit von Technik, Führung und Politik.
Die Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium (inzwischen Bundeswirtschafts-ministerin) Brigitte Zypries gab einen optimistischen Ausblick, wohin wir uns zukünftig bewegen könnten. Sie ermutigte jede Frau, Pionierin zu werden. Prof. Martina Schraudner (Leitung Frauenhofer Institut Berlin) verwies auf die zahlreichen Studien in Bezug auf den Erfolg von Wissenschaft und Medien als Vorbilder für die jungen weiblichen Technikerinnen. Sie erläuterte eingehend, dass es im medialen Bereich viel mehr Beispiele geben sollte, denen man karriereorientiert folgen sollte. In diesem Zusammenhang rief Barbara Teufel (Sprecherin Pro Quote Regie) abschließend dazu auf, nicht in einen Kampf einzusteigen, sondern in Kooperation voranzugehen und alle handelnden Partner für ihre Ideen zugewinnen und einzubeziehen.
Ein vielseitiger, unterhaltsamer Abend, der auch Nachdenken über das strukturelle Vergessen weiblicher Leistungen und zur Suche nach hidden figures im eigenen Umfeld anregte. Die Besucher fütterten am Ende die Spendenboxen, deren Inhalt an das Amelia Earhart Fellowship Programm von ZONTA International gehen wird.
Fotos: Filmpresse Meuser, Anne Bergmann