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  10.03.2014
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  • Die Berliner Zonta Clubs im Gespräch mit Senatorin Dilek Kolat
Es ist inzwischen eine gute Tradition geworden, dass sich jedes Jahr zum Weltfrauentag die drei Berliner Zonta-Clubs zusammenschließen und eine gemeinsame Veranstaltung zur Frauenpolitik organisieren. In diesem Jahr konnten wir die Berliner Senatorin für Arbeit, Frauen und Integration, Dilek Kolat, als Referentin gewinnen. Die SPD-Politikerin ist seit 2001 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin für den Wahlkreis Friedenau im Wahlbezirk Tempelhof- Schöneberg und errang dort bisher dreimal das Direktmandat. Set 2011 ist sie Senatorin.

Frau Kolat eröffnete ihren Vortrag mit ihrer Wertschätzung für Frauennetzwerke und ihrem "Gefühl, dass mich viele Frauen wählen". Sie erläuterte, dass Berlin als kulturell vielfältige Stadt auch für Frauen eine hohe Attraktivität habe. Ihren Ressortzuschnitt betrachtet sie als einleuchtend, da die Erwerbsarbeit in unmittelbarem Zusammenhang mit gesellschaftlichen und sozialen Belangen stehe: Probleme der Integration, also Teilhabe, relativierten sich, sobald Menschen in Arbeit seien. Dasselbe gelte für Frauen und Gleichstellungsprobleme. Dennoch seien prekäre Arbeitsverhältnisse "noch immer weiblich", Minijobberinnen seien nicht in die Personalentwicklung der Stadt einbezogen und jede zweite Stelle, die in der Stadt geschaffen wird, sei eine Teilzeitstelle, die Frauen oft genug in eine Sackgasse führe.

Um Frauen in Führungspositionen zu bringen hat Kolat als bekennende Anhängerin der Frauenquote eine gemeinsame Kampagne mit der IHK gestartet. "Frauen an die Spitze" ist ein Versuch, Berliner Unternehmen zu gewinnen, indem sie in Netzwerke mit anderen Unternehmen gehen, die bereits gute Erfahrungen mit weiblichen Führungspostionen gemacht haben.

In der anschließenden Diskussion wurden zahlreiche Themen von den rund 80 anwesenden Gästen hinterfragt. Alleinerziehende, Lohnunterschiede, Zwangsverheiratungen, Frauenhäusern und Altersarmut waren nur einige von ihnen.

Als Leitlinie für die immer weiter wachsenden Migrationsbewegungen nach Berlin nannte Frau Kolat die Sprachförderung der Kinder noch vor dem Kitabesuch. Hier sei ein Test für alle Kinder von elementarer Wichtigkeit, damit dann eine Förderung unabhängig vom individuellen Hintergrund eine Teilhabe an Bildung gewährleisten könne.

Auf die Frage nach ihrem Erfolgsrezept antwortete Frau Kolat, sie habe eine starke Mutter gehabt, sei aber auch von liebevollen Nachbarinnen und Lehrern unterstützt worden, so dass ihre naturwissenschaftliche Begabung schließlich in einem Mathematikstudium mündete.

An Frauennetzwerke wie Zonta appellierte die Frauensenatorin, sich zu vernetzen, gemeinsam an der Sache dranzubleiben und Hilfsangebote bekannter zu machen.

Wir danken Frau Kolat herzlich für ihren Vortrag und die sympathisch-offene Diskussion. Die Einnahmen des Abends werden - im Einverständnis mit der Senatorin - an die Femtec Alumnae gehen.