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  25.02.2013
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  • Zuständig für Zukunft - Im Gespräch mit Dr. Kristina Schröder
Kristina Schröder brachte die Verantwortlichkeit ihres Ministeriums schnell auf den Punkt: "Im Prinzip bin ich für alle zuständig, außer für mittelalte, kinderlose Männer!" Aber diese Spezies war an diesem Abend auch überschaubar. Vielmehr waren rund 120 Frauen und Männer aller Altersgruppen, mit und ohne Kinder der Einladung der drei Berliner Zonta-Clubs gefolgt, um mit der Bundesfamilienministerin über ihr Ressort zu sprechen. Der Vortragssaal des Ministeriums war fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Anne Schmedding, Präsidentin unseres Clubs, führte durch den Abend, auf den wir uns bei unserer Klausurtagung in Ziethen inhaltlich intensiv vorbereitet hatten.

Unter der Überschrift "Wie wollen wir arbeiten, leben und lieben? Warum Zeit die neue Leitwährung der Familienpolitik ist." gab Schröder eine kurze Einführung in ihre Themen und Thesen in einem Amt, "das polarisiert". Ob ihre Vorgängerin Ursula von der Leyen mit sieben Kindern oder sie selbst als junge Mutter einer Tochter – als Familienministerin "kann man es eigentlich nur falsch machen". Sie verstehe sich vor allem als Gesellschaftspolitikerin. "Denn der Staat darf nicht sagen, was familienpolitisch richtig oder falsch ist." Es gäbe in Deutschland zum Glück keine Einheitsfamilie; Wertevorstellungen, Bedürfnisse und Konstellationen seien immer verschieden. "Und darüber bin ich froh."

Die anschließende Diskussion zeigte, wie breit und kontrovers das Spektrum des Ministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend tatsächlich ist: Von der Kinderbetreuung über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Gleichstellungspolitik, der Förderung von Jungs, den europäischen Richtlinien zur Prostitution über die Frauenquote bis zum Equal Pay – Kristina Schröder beantwortete einen ganzen Parcours von Fragen aus dem Publikum und machte ihre eigenen Schwerpunkte und Schwierigkeiten dabei deutlich. Das "föderale Gestrüpp" mache es ihr zum Beispiel unmöglich, auch nur einen einzigen Kita-Platz selbst zu schaffen – dies sei die Aufgabe der Länder. Eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuung sei allerdings das A und O und ihr "absolutes Mammut-Thema". Schröder appellierte an die Wirtschaft, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und damit die flexiblen Arbeitszeiten zu ihrem eigenen Thema zu machen. Entscheidend sei die Effizienz der Mitarbeiter, nicht unnötige Präsenzrituale. Auch sie selbst habe sich Strukturen schaffen müssen, um als Ministerin den Freiraum für ihre Familie zu haben. Es waren die Fragen aus den Reihen des Zonta Clubs Berlin-Mitte, die eine vielschichtige Diskussion hervorriefen, in der viele Positionen der Ministerin kritisch hinterfragt wurden.

Die drei Präsidentinnen der Berliner Zonta-Clubs Régine Deguelle (Zonta Club Berlin 1989), Ute Freifrau von Rechenberg (Zonta Club Berlin) und Anne Schmedding (Zonta Club Berlin-Mitte) bedankten sich herzlich bei Schröder für den spannenden Abend und die Einladung in ihr Ministerium. Alle Gäste wurden um Spenden für Femtec gebeten, ein Hochschulkarrierezentrum, das Frauen in den ingenieur- und naturwissenschaftlichen Fächern fördert. Auch Kristina Schröder unterstützt diese Initiative. "Die Femtec fördert Frauen, die sich gerade nicht für den ‚typisch weiblichen‘ Weg entschieden haben. Das finde ich toll!"